Beschädigung von gewachsenen Sozialgemeinschaften und der regionalen Wirtschaft

Wir befürchten die Spaltung und erhebliche Störung der über Jahrzehnte hinweg gewachsenen Dorf- und Sozialgemeinschaften. Besonders unsere weitgehend naturbelassene eiszeitlich geprägte Landschaft mit ihren zahlreichen Bodendenkmälern war ein bedeutsamer Grund, weshalb junge Menschen mit ihren Familien in den letzten Jahren in unsere Gegend gezogen sind. Fällt dieser Anreiz durch die Errichtung von Windrädern - d.h. Industrieanlagen - weg, wird dies unabsehbare soziale und wirtschaftliche Folgen für unsere Region haben, wie z.B. sinkende Steuereinnahmen der Gemeinden durch Abwanderung und schlimmstenfalls Verödung der Dörfer.

Zwischen Peckatel, Klein Vielen, Groß Vielen, Hartwigsdorf, Zahren, Adamsdorf, Liepen, Pieverstorf und Brustorf würden die Anlagen nicht lediglich am Horizont stehen, sondern zwischen 9 Dörfern, die obendrein dadurch teilweise umzingelt werden! Da es sich hier nur um ein Teilgebiet handelt, beschreibt dies noch nicht einmal das gesamte Ausmaß der Landschaftsverunstaltung im Landkreis MSE.

Es ist ernsthaft zu befürchten, dass es zu Konflikten zwischen den finanziell profitierenden und den übrigen Einwohnern der Gemeinde kommt und dadurch der soziale Frieden gestört wird. 

Gesundheitsgefährdung

Der Mindestabstand zu Wohnsiedlungen mit öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Pflegeeinrichtungen usw. soll nach neuer Gesetzeslage zukünftig nur noch 1000 m betragen. Für einzeln stehende Wohneinheiten gelten noch geringere Mindestabstände. Die gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung durch Lärmbelästigung, Blinklicht, Schlagschatten, Infraschall, Rotorblattabrieb mit Feinpartikel-, PFAS- und Bisphenol-A- Belastung und Schädigung durch Brand und anderen Havarien wird offenbar billigend in Kauf genommen.

Massive Umweltschäden durch Bau, Havarien und Rückbau der Anlagen

Bereits beim Bau der Anlagen ist durch die sog. Ertüchtigung von Zufahrtswegen mit erheblichen Beeinträchtigungen der Natur zu rechnen. Während des laufenden Betriebes ist dann das Risiko von Havarien nicht zu unterschätzen. 

Der TÜV-Verband (VdTÜV) zählt nach eigenen Recherchen bis zu 50 gravierende Schäden an Windkraftanlagen pro Jahr. Windkraftkritische Bürgerinitiativen kommen auf mehr als 160 Ereignisse, vom Brand über Rotorblattabriss und Ölaustritt bis zum tödlichen Arbeitsunfall. (Wirtschaftswoche, Es mangelt an Unfall-Statistiken über Windräder, 25. Februar 2019)

Schlechte Aussichten für den bedeutsamen Wirtschaftszweig Tourismus

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gehört neben der Küste und den Alpen zu den größten Tourismusgebieten der Bundesrepublik. Die geplante Zerstörung des charakteristischen Landschaftsbildes wird mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund der Anzahl und Größe der Windkraftanlagen in gravierendem Ausmaß Auswirkungen auf die Zahl der Urlaubsgäste und damit auf Arbeitsplätze und den Wohlstand der ganzen Region haben .

Die Windkrafträder der neuesten Bauart mit ca. 240 m Höhe werden weithin sichtbar sein. So werden zukünftig sie und nicht z. B. die Burg Stargard, das Schloss Hohenzieritz, die Kapelle Klein Vielen oder der Strelitzer Berg zwischen Klein Vielen und Adamsdorf das Landschaftsbild bestimmen. Nicht nur erholsame Panoramablicke in naturbelassene Landschaften werden der Vergangenheit angehören. Auch Urlauber und Ausflugsgäste (z.B. Radfahrer oder Wanderer auf dem Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte) werden abgeschreckt. Allein schon bei der Anfahrt über die Bundesstraßen B96, B198, B197 und B193 werden die Industrieanlagen riesig wirken.

Natur zerstören, um sie zu retten? 

Es darf doch nicht sein, daß wir aus Gründen des Umweltschutzes unsere Natur zerstören. „Klimaschutz“ / Dekarbonisierung ist durch unterschiedlichste Technologien zu erreichen. Umweltschäden, verursacht durch die sogenannten erneuerbaren Energien sind nur schwer oder gar nicht wiedergutzumachen!

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